Homosexualität und Menschen mit Behinderung

von Magdalena Tichy

Menschen mit Behinderung, die nicht heterosexuell sind, sind von einer Mehrfach-Diskriminierung betroffen. Aus Angst vor noch stärkerer Ausgrenzung erleben lesbische, schwule und bisexuelle Menschen mit Behinderung ihr Coming-Out durchschnittlich wesentlich später als Menschen ohne Behinderung. Auch erfahren sie in der Regenbogen-Szene Ausgrenzung und werden oft nicht mitgedacht.

Die Herausforderungen für homo- und bisexuelle Menschen mit Behinderung sind facettenreich. Teilweise unterscheiden sie sich nicht von denen, die auch homosexuelle Menschen ohne Behinderung haben. Teilweise entstehen aufgrund der Behinderung neue.

Mehr Sichtbarkeit

Zusätzlich hat ein Großteil der Bevölkerung noch immer Probleme damit, Menschen mit Behinderung eine eigenständige Sexualität zuzugestehen. Dass diese dann auch noch schwul, lesbisch oder bisexuell sein können, ist für viele undenkbar. Das Leben der Regenbogen-Szene konzentriert sich stark auf die Großstädte. In Bars, Disko oder anderen Lokalen wie beispielsweise Saunen für schwule Menschen kann man sich austauschen und Kontakte knüpfen. Allerdings sind diese Orte häufig nicht barrierefrei. So haben zum Beispiel Rollstuhlfahrer:innen, deren Möglichkeiten ohnehin schon begrenzt sind, noch weniger Chancen, sich in die Szene einzubringen.

Menschen, insbesondere Jugendliche mit Behinderung, benötigen das Gefühl der Zugehörigkeit , um mit ihrer doppelten Diskriminierung umgehen zu können. Eine stärkere (mediale) Sichtbarkeit von homosexuellen Menschen mit Behinderung ist sehr wichtig, damit diese sich gesehen und repräsentiert fühlen und sie darin bestätigt werden, dass das, was sie fühlen und wie sie lieben, völlig in Ordnung und absolut normal ist.

Ohne Hindernisse und Tabus zusammenleben

Um die vorliegenden Missstände zu beheben, wurde in Deutschland, Berlin, eine integrative Jugendfreizeitgruppe namens LAMBDA gegründet. Das Projekt soll jungen Menschen mit und ohne Behinderung eine politische Stimme geben – und damit Bedürfnisse fördern sowie Sichtbarkeit schaffen.

Magdalena Tichys persönliche Meinung dazu ist, dies auch in der Stadt Wien miteinzubeziehen, damit wir gleichberechtigt ohne Hindernisse und Tabus leben können.

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